Denkmalschutz für das Wolkenfoyer sichert den Theaterstandort am Willy-Brandt-Platz

Die SPD-Fraktion im Römer begrüßt die Denkmalausweisung für das Foyer der städtischen Bühnen und geht davon aus, dass die Vermarktung des traditionsreichen Kulturstandorts nun nicht mehr weiterverfolgt wird.

 

„Ich war immer eine Liebhaberin des berühmten Wolkenfoyers und freue mich wirklich, dass das Foyer nun komplett unter Denkmalschutz gestellt wird. Das ist zunächst einmal ein klares Bekenntnis zur Architektur der Nachkriegsmoderne, aber auch die von der CDU angestrebte Vermarktung des Willy-Brandt-Platzes und die Auslagerung von Oper und Schauspiel in das Industriegebiet am Osthafen dürfte sich damit endgültig erledigt haben. Ich gehe davon aus, dass sich in einem Architekturwettbewerb gute Lösungen für die Verzahnung des alten Foyers mit einem zeitgemäßen Neubau finden lassen,“ so Dr. Renate Wolter-Brandecker, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Römer.

Für Wolter-Brandecker ist die Denkmalausweisung aber auch eine klare Absage an die Bestrebungen einer Initiative, das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Schauspielhaus von 1902 zu rekonstruieren: „Ich habe eine solche Rekonstruktion immer abgelehnt und war entsetzt, dass die Initiative mit falschen Behauptungen auf Stimmenfang für ein Bürgerbegehren gegangen ist.

Vom alten Schauspiel sind nämlich nur noch Fragmente vorhanden und nicht die angeblich fast vollständige Fassade. Da gibt es nichts zu retten. Aber durch den Denkmalschutz für das Foyer dürfte sich dieser Irrweg auch erledigt haben.“

Die SPD-Fraktion bevorzugt laut Wolter-Brandecker getrennte Neubauten für Schauspiel und Oper. Das neue Schauspielhaus würde weiterhin am Willy-Brandt-Platz bleiben und mit dem denkmalgeschützten Foyer verbunden werden. Der Opernneubau würde dagegen am Rande der Wallanlagen zwischen Alter Oper und dem Willy-Brandt-Platz errichtet. Die SPD-Kulturpolitikerin freut sich auf das Entstehen einer wahrhaftig beeindruckenden Kulturmeile vom Jüdischen Museum bis hin zur Alten Oper. Dazu gehörten dann auch das English Theatre, die Komödie und die Dependancen des Museums für Moderne Kunst (MMK) und des Weltkulturenmuseums. Alles wäre fußläufig über die Wallanlagen verbunden. Gleichzeitig entstünde dadurch ein attraktiver Durchgang von der Taunusanlage zur neuen Mainzer Straße. Das wäre eine riesige Chance für mehr Lebensqualität in der Stadt.