Frankfurter Sportvereine leiden unter Corona

Die SPD-Fraktion im Römer macht sich große Sorgen um die Frankfurter Vereinslandschaft aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der sportpolitische Sprecher der Fraktion, Jan Klingelhöfer, warnt: „Alle Bereiche und Lobbyisten versuchen jetzt ihre Interessen durchzusetzen und fordern Unterstützung. Jedoch hat dabei noch keiner an die Frankfurter Sportvereine gedacht.“ Klingelhöfer geht davon aus, dass die Sportvereine noch eine ganze Weile geschlossen bleiben, weil es beim Sport, vor allem bei Gruppensportarten, zu viel Körperkontakt komme. Ein weiteres Problem sei aber auch, dass es in Sportvereinen viele Arbeitsplätze gebe, wie die der Übungsleiter und der Administration. „Es darf nicht unbeachtet bleiben, dass auch diese Arbeitsplätze derzeit wegfallen. Wir wollen, dass unsere Vereinslandschaft erhalten bleibt und die Krise ohne größeren Schaden übersteht. Das heißt, es muss dafür gesorgt werden, dass die Vereine und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unbeschadet davonkommen“, so Jan Klingelhöfer.

 

Der sportpolitische Sprecher führt weiter aus, dass die Sportvereine auch weiterhin laufende Kosten zu tragen haben. Einen Teil davon decken die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen. Würden diese wegfallen, würde der finanzielle Schaden noch größer ausfallen: „Sport steht auch als Sinnbild für Solidarität und Fairness. Das sollte von jedem einzelnen auch abseits der aktiven Sportzeit gelebt werden. Wer die Mitgliedschaft kündigt, weil für ein paar Wochen aktiv kein Sportprogramm angeboten werden darf, handelt dabei unsolidarisch.“ Klingelhöfer appelliert deswegen an jeden, der nicht selbst in Bedrängnis geraten sei, seinen Verein weiter zu unterstützen. Von den Vereinen höre man glücklicherweise bisher, dass die Menschen hier solidarisch handeln – anders als beispielsweise bei Fitnessstudios.

 

Die SPD-Fraktion im Römer hatte bei den Haushaltsverhandlungen für die Jahre 2020/2021 einen Etatantrag eingebracht, der derzeit noch aktueller erscheint als zuvor: Sie forderte kostenfreie Hallen- und Schwimmzeiten für Kinder und Jugendliche in Vereinen. Klingelhöfer bedauert: „Dieser Antrag wurde jedoch leider von unseren Koalitionspartnern abgelehnt. Dass stadteigene Liegenschaften kostenlos zur Verfügung gestellt werden, ist jedoch keine übertriebene Forderung der Vereine. Bei anderen sozialen oder kulturellen Einrichtungen ist das ja auch schon lange gegeben – warum also nicht auch bei Vereinen?“

 

Die SPD-Fraktion fordert deswegen, dass sich der Sportdezernent der CDU, Markus Frank, solidarisch mit den Frankfurter Vereinen zeige und sich für eine Unterstützung dieser einsetzt.

 

Jan Klingelhöfer – sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Römer